Sonntag, 3. Juni 2007
Desfilés-Der Schrei nach Freiheit


Und hier präsentier ich voller Stolz meine Frau auf der Feier zum 25. Mai, dem Tag an dem in Sucre der Freiheitskampf (Der Schrei nach Freiheit) stellvertretend für ganz Südamerika 1809 begonnen wurde.

Mit politisch einwandfrei gestählter Brust marschieren alle Firmen, Verbände, Schulen, Kindergärten und so weiter, die sich dazu berufen fühlen, am 24. Mai über den Platz des 25. Mais, den Hauptplatz.

Deine Eltern können stolz auf Dich sein. Gelernt ist gelernt...

Die Abiturklasse steht zusammen mit den Lehren und dem Direktor in Reihe und Glied.

Alle anderen Klassen hatten frei. Unsere Tochter lag zu Hause im Bett.

Mit ordentlich Täm-Täm werden die Strapazierstöcke in die Höhe geworfen

und wieder aufgefangen (eine besondere Schande ist es ihn fallen zu lassen).


Und natürlich ordentlich Musik, Trommler, (beeindruckender Klang mir kamen die Tränen)

Bläser, die Anstrengung unter den Mützen ist gut zu sehen, oder?


Die Glockenspielerinnen, Blockflöter

und Friedensrocker.



Brot und Spiele.





Jungpionier.


Schularmee der Mädchenschule.


Fahnenschwenken.



Platzkonzert. Nah Transe bis'de neidisch auf die scharfen Käppis.

Lise war ein bischen irritiert von der militärischen Freizügigkeit bei den Mädels. Nach 6 dürfen sie ohne Brüder nicht mehr auf die Strasse, aber bei solchen Gelegenheiten werden sie repräsentativ ausgewickelt und sehen aus als kämen sie von selbiger.

Nicht das Ihr an uns zweifelt, wir sind immer noch für Peace, Love and Happiness aber Ihr wisst schon der Gruppenzwang, und die Musik war so mitreißend...

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Cerro Churucella oder die Vermischung von Indioglauben und Christenriten
Wanderung über der Stadt - Cerro Churuceia

Der eine von den beiden selbst bei Google-Earth gut erkennbaren Bergen an der Stadtgrenze von Sucre ist der Churuceia. Auf dem Berg steht eine Jesusfigur in deren Sockel eine Kapelle gebaut ist.

Durch einen Eukalyptuswald geht eine Steintreppe für Riesen gebaut und eine gepflasterte Strasse hoch zur Wallfahrtsstätte.

Von uns zu Hause geht man ca. eineinhalb Stunden bis zum Gipfel und überwindet dabei etwa 250 Höhenmeter.

Zu Ostern Freitagnachmittag und -nacht pilgern die Menschen auf den Berg und beten an der Kapelle.
Mit Bildern, Zigarretten, Schnaps und Rauchwerk werden die Toten geehrt und als wir oben waren, lagen von den Ehrungen noch einige Reste in und an der Kapelle.

Der ganze Innenraum riecht wie ein Kamin und ist nach unseren Maßstäben saudreckig,

auf den zweiten Blick fallen aber Räucherschalen in jeder Ecke und auf dem Boden des Raumes auf, in denen regelmäßig aktive Ritualpflege vollzogen wird.

Gelebte Relegiösität:
Ein Freund erzählte, dass ein Schäferstündchen egal mit wem in dieser Nacht auf dem Berg als nicht existend angesehen wird. Und so läßt sich auch die Beliebtheit des Bußganges auf den Berg besonders bei der jungen Bevölkerung erklären.



In letzter Zeit erinnert mich Helene immer mehr an meine Schwester, wie kommt das nur?


Puuh! Das war anstrengend, diesen ganzen, unebenen Weg hoch zu latschen. Naja, hoffe, das hat mich ein paar Kilo gekostet. Oben angekommen haben wir eine Familie beim Ausflug getroffen, die hatten einen süßen kleinen Hund dabei. Nachdem ich ihn gestreichelt hatte (natürlich erst nachdem ich gefragt hatte, Berlin wirkt immer noch nach) lief gleich der dreijährige Besitzer heran, um seinen Liebling schnell vor mir in Sicherheit zu bringen...Höhö...

Mir persönlich gehts zur Zeit eher weniger vital, vermute mal, ICH hab jetz die midlife crisis anstatt Papa (danke auch, Tina, für diesen netten Beitrag).

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JURASSIC PARK oder "Die Dinos gehen die Wände hoch"
Eine der bedeutenden Sehenswürdigkeiten ist ein Kalkwand voller Dinosaurier-Fußspuren auf dem Gelände einer Zementfabrik bei Sucre.


Für Touristen kostet der Eintritt 30 BOL und für Einheimische 10 BOL, völlig gerecht, denn wir sind ja Einheimische (Bolivianos sind die hiesige Währung, Kurs ist 1 € = 10 BOL). Mit unserer Freundin und ihrem Sohn sind wir also das große Abenteuer eingegangen.

Eine Parkführung ist obligatorisch und so trotteln wir einem englischsprechenden Regenschirm hinterher.

Die Führung geht vorbei an pflanzen- und fleischfressenden Sauriern,




Wasser- und Flugsauriern


und am Ende haben wir doch einiges gelernt, wer, wann, wie, warum, wen gefressen hat oder gefressen wurde.

Sehr beeindruckend waren die gänzlich in Lebensgröße nachgestellten Saurier und ihre Situationen.


Wo ist der Saurier?



Leichte Mutationen und Schwierigkeiten in der Zähmung.

(Danke Wölfchen für die nette Collage)

Die Sucreenser sind überhaupt erst durch die Fußspuren darauf gekommen hier einen Dinopark zu bauen. Und zum Glück war der Boden an dieser Stelle so schwefelhaltig das er für die Zementherstellung unbrauchbar war, sonst gäbs die Spuren und den Dinopark nicht.

Hier ist ein Ausschnitt aus der erklärenden Wandtafel zu sehen.

Die Dinosaurier welche die Spuren hinterlassen haben sind darauf eingezeichnet. Hier noch ein Foto der selben Stelle in der Wand

Die zwei Spuren neben dem Erdrutsch sollen vom Riesen (Brontosaurus?) stammen, aber diese waren noch nicht ganz ausgewachsen.



Hier eine neue Quizfrage:
Wieso sind die Saurier die schräge Wand hochgelaufen?

Es warten wieder eine Vielzahl herrlicher Preise auf die Gewinner.


Hallo...Ich mal wieder, das Röckchen-schwingende Etwas mit den grossen, dunklen Augen ; )
Im Dinopark wars ganz lustig, als wir an einer Schulgruppe aus Sucre vorbei gegangen sind (siehe auch die Uniform ganz unten auf dem Foto: San Xavier). Die Touris waren ja die eigentliche Attraktion, ich hatte meine Schuluniform an, also waren wir nich so ganz Touris.

Als ich mit den anderen vorbei ging sagten sie: "Mira sus ojos! Que lindo!" Übersetzt so viel wie: Schau mal, ihre Augen, wie schön, was mich einigermaßen verwunderte, da ich meine Sonnenbrille trug. Ich lachte, was die Mädchen ziemlich irritierte, da sie nicht erwartet hatten, dass ich sie verstehen würde. Als ich Gracias sagte, lachten sie auch und fragten mich, woher ich käme. Dieses hübsche Gruppenfoto machte ich mit ihnen, nachdem ich sie danach gefragt hatte.

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