Mittwoch, 9. Juli 2008
Potosi und Uyuni - Winterferien
Hallo und Willkommen auf unserem Reisetagebuch. Ausserplanmaessig aktuell berichten wir heute von unserer Winterreise nach Potosi und Uyuni.

Mit vier Schuelern aus Deutschland und zwei Schuelerinnin aus Sucre sind wir drei auf Kaeltesuche gegangen. Die auch schon von Ole geliebte Strecke von Sucre nach Potosi sind wir mit dem Schienenbus gefahren.



Nach sechs Stunden Fahrt sind wir alle heile aber schlapp in Potosi angekommen (man koennte auch in 2 Stunden mit dem TAXI die Strecke zuruecklegen!?!)



Der Eingang der Mine Rosario ist wie alle Minen mit Llamablut geweiht. Damit den Mineros bei ihrer schweren Arbeit moeglichst wenig passiert.



Als wir in die Mine einfahren wollten kamen gerade zwei Mineros mit einer Tonne Schutt aus der Mine.



In den Minen wird meist ohne Maschinen nur mit einfachstem Werkzeug gearbeitet. Ueber die 8 bis 16 Stunden kauen sie gegen Hunger und Anstrengung Koka. Bei diesem Minero sieht man gut die grosse Wange voller Koka.



Nachdem wir noch in der Casa de la Moneda waren sind wir weiter nach Uyuni mit seinem Salzsee gefahren. Dort herrschen in der Nacht zur Zeit 15-20 Grad Minus, was zur Folge hatte das an meinem unbeheiztem Hotelfenster morgens diese schoenen Eisblumen zu sehen waren.



Morgens auf der Strasse bin ich spazieren gegangen und habe mir die Ueberreste der alten Eisenbahnkultur angeschaut.



Da unser beider Grossvaeter in diesem Bereich gearbeitet haben (und ich immer Lokfuehrer werden wollte) hier eine kleine Austellung:

Kleinwagen


Urgrossvater



Ururgrossvater


Eine Schrottskulptur:
Amazone oder Eisenbahngoettin



Nachdem wir in einer Bar am offenen Feuer gefruehstueckt haben, sind wir auf unsere Dreitagesreise ueber den grossen Salzsee und zu den Lagunen aufgebrochen.


Am Rand des Sees wird Salz geschuerft.


Inmitten des Sees steht das Salzhotel und Museum.


Zur Zeit gibt es eine Austellung von Salzfiguren im Hotel.



Die Fischinsel mit ihren beruehmten Kaklteen.


Auf dem Salzsee ist es Pflichtprogramm Bilder ohne Perspektive zu machen, weil die Anhaltspunkte fehlen.

Helene turnt:

Leider sind die meisten Bilder unscharf geworden, wahrscheinlich hat auch der Kamera, geblendet von dem Weiss, die Perspektive gefehlt...

Die erste Uebernachtung in San Juan gestaltete sich ungemuehtlich, weil die Wasserversorgung zerfroren war. Dafuer waren die Betten und das Ambiente sehr huebsch (auch alles aus Salz) und das Essen von unserem Koch immer gut.



Auf dem Weg sieht man viele beeindruckende Landschaften.


Manche haben mich animiert fuer Microsoft neue Bildschirmschoner zu kreieren (Bei Bedarf E-Mail schicken)


Lise haben sie animiert zu lauschen, da war echte Stille.




Die einzigen Tiere, die wir sahen waren Vicunyas (rehschlanke Art Llamas)



In all der Wueste tauchten immer wieder neue Landschaften auf, so auch der beruehmte Steinbaum.
Da soll man nicht drauf klettern, machen aber doch immer wieder tolle Abenteurer fuer ihre Fotos und werden dann von den Fuehrern zurechtgewiesen.


Das war unser Fuehrer und Fahrer Roberto, frueher war er Minero und ist seit 15 Jahren im Tourismus taetig.


An den schoenen Lagunen mit Flamingos und die drei waschechten Sucreenserinnen.


Die Lagunen waren zum Teil gefroren oder mit einer Schicht Borax ueberdeckt, aber die wagemutige Fotografin Kata wollte trotzdem ein bischen naeher an die Flamingos ran. Bis zu den Knieen im stinkende Lagunengrund versunken (wir haben uns echt erschrocken, aber zum Glueck ist sie nicht weiter eingesunken).


Beim Abendbrot spielten uns die ortsansaessigen Profis ihre Versionen von "El Condor Pasa" vor. Dabei gaehnte der kleinste die ganze Zeit aus vollem Herzen jedoch ohne aufzuhoeren zu Singen, eben profesionell.



Morgens um 5 geweckt und los zu den Geysiren. Meine Frau fragte Roberto, ob man die beruehren koenne, man koenne.


Nach den Geysiren zu dem Termalbad, darauf hatten wir uns alle schon maechtig gefreut, denn auch in der zweiten Nacht war die Wasserversorgung in der naechsten Unterkunft wieder gefroren.



Morgens noch vor dem Fruehstueck.


Auf der gruenen Lagune nahe der chilenischen und der argentinischen Grenze dann noch ein Foto mit unseren beiden Norwegern Even und Freundin und dem Californier Richard.


Hier meine Frau, aber Ole weiss, dass man solche Fotos auch faelschen kann (Suedpol!).


Auch hier wieder das Spiel mit ohne Perspektive.



Auf der Rueckreise wieder Llamas, irgendwann fiel uns auf, dass es so aehnlich ist, als wuerden die Japaner in Europa ueberall aufgeregt Kuehe fotografieren und begeistert auf jede neue Wiese zeigen.

Ich habe dann erstmal aufgehoert Llamas zu fotografieren (aber einen Tag spaeter schon wieder angefangen).

Was auch auffiel waren all die schoenen verschiedenen Farben auf den Berggipfeln, bis klar wurde, dass es an den Klimaveraenderungen liegt, vor zehn Jahren sollen sie alle noch bedeckt gewesen sein!?!



Das letzte Kapitel auf der Reise durch den wuesten Sueden Boliviens ist der Lokomotivfriedhof bei Uyuni, der mich verstaendlicherweise fasziniert.


Aber nicht nur mich, die Lokomotivfuehrerenkelin auch.



Ich surfte wie in "Dark Star" meinem Schicksal entgegen.

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