Dienstag, 17. Juli 2007
Samaipapa und Tochtata - oder - Vater-Kind-Kur
Helene und ich sind wieder auf Reisen gewesen.
Wir sind in mein geschätztes Samaipata zu Frank (dem Reiseführer) und seiner Familie gefahren.
Helene war jetzt das erste Mal hier und hat sich gleich prima mit Franks Tochter Natalia verstanden.
Gleich ab der ersten Nacht hat sie bei Natalia im Latina Cafe geschlafen
und ab dem zweiten Tag ihr und ihrer Mutter Leni beim Kellnern geholfen.

Ich habe sie dann nur noch manchmal abends im Cafe gesehen, wenn ich mir einen Saft bestellt habe.
Da ich Kultururlaub mit meiner Tochter geplant hatte, zwang ich sie und Natalia mit mir auf El Fuerte zu steigen.




Helene:
So, nun habe endlich auch ich einmal das Inka-Erbe gesehen. Ich war dort mit Natalia, der Tochter von Frank. Sie spricht deutsch, englisch und spanisch natuerlich.
Sie ist 15 und spielt E-Gitarre. Ausserdem ist sie zweite Schachmeisterin Boliviens.




Echo? Echo!


Onni:
Hier ruft man typischerweise so etwas wie:

¿Quieres Platano?
(Möchtest Du Bananen?)

und es hallt zurück:
No...No...No...

¿Quieres ir à Potosì?
(Möchtest Du nach Potosi gehen?)

Si...Si...Si...

¿Quieres Papaya?
(Möchtest Du Papaya?)

Ya...Ya...Ya...
(Heißt eigentlich "schon", wird aber auch als "ja" gebraucht.)

Hier ging es steil bergab, die Mädchen träumten von einem Sprung ins Nichts.



Helene:
Und hier sitze ich nun, neben dem Kulturerbe.




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An die Wasserfälle wollte Natalie nicht mitkommen, also haben wir Vater-Kind-Urlaub gemacht.
Unten rechts liegt der Fluß und schlängelt sich durch diese herrlich Berglandschaft.


Helene:
Das wird mein erstes Musikvideo


Das Wasser der Faelle war eisig, aber da es an diesem Tag superheiss war, sind wir trotzdem baden gegangen. Direkt darunter haben wir uns nicht gestellt, das Wasser ist von dem Fall so hart, dass es sich anfühlt wie schlagende Fäuste.


Onni:
Der Sandstein wäscht sich aus und scheint in schönsten Farben. Überall haben sich Liebende und andere im Stein verewigt, jedenfalls solange der Stein sich an diesen Stellen noch nicht auswäscht.



Helene:
Bye, bye, cascadas!




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Am nächsten Tag sind wir in einen nahegelegenen kleinen Privatzoo gegangen. Die Äffchen im Käfig waren zutraulich und fassten mit ihren kleinen putzigen Pfoten durchs Gitter und wollten nicht mehr loslassen.

Die Hände sind geformt wie unsere, nur sind sie schwarz und eben ganz klein.


Unser farbiger Freund.



Helene auf der Jagd nach freilaufenden Totenkopfäffchen (so heißen sie glaub ich).





Ich kam nicht zum Jagen, ich wurde in Besitz genommen.



Der Schwanz des großen Affen war fast einen Meter lang und völlig muskulös.
Er schlang ihn meist um meinen Hals und hielt sich gut damit fest (keuch...ärgh).




Dann haben wir uns ein bisschen gegenseitig gelaust und fühlten uns so wohl, dass wir länger als eine halbe Stunde so saßen.
Als wir nach Hause gehen wollten hat der große uns bis zum Tor verfolgt und ist immer wieder auf mich drauf geklettert, bis eine Pflegerin ihn zurückgehalten hat.





Der Heimweg war beschwingt:






Das ist übrigens das Schild vom Schachklub Samaipatas, hier ist Natalia jeden Tag auch in den Ferien für zwei Partien hingegangen und hat meist gewonnen, nur als wir sie einmal abgeholt haben, hatte sie keine Geduld mehr, konnte sich nicht mehr konzentrieren und hat verloren.


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Am nächsten Tag, meine Tochter hat mich wieder allein losgeschickt, fuhr ich mit Frank und seinem Sohn Lukka nicht weit auf den Gipfel einer Anhöhe, wo ein Bolivianer und seine brasilianische Frau ein EcoResortHotel bauen.

Das Pueblito ist einem Dorf nachempfunden, mit Plaza, Cafe, einer Tienda (Tante-Emma-Laden) und eben den Dorfhütten. Die Häuser sind für die Hotelgäste, die hier wie Dorfbewohner in die Kneipe und Einkaufen gehen können. Eine Kirche haben sie auch gebaut und hier kann man sich richtig trauen lassen.



Frank und Lukka testen die Funktionfähigkeit der Glocke.





Am Abend war in Samaipata eine dörfliche Versammlung mit Konzert, um die Bereitschaft der Dorfgemeinschaft für eine Musikschule festzustellen und Austausch mit Musikschaffenden zu ermöglichen.

Die Musiker haben vorher im Latina Cafe, also bei Helene und Natalia, noch gegessen und schon mal die Instrumente ausgepackt. Die alten Herren waren wie erwartet sehr gut und schon in der Kneipe kam gute Stimmung auf.



Dann in der Dorfhalle:


Ein befreundeter Jazzer aus Santa Cruz war eingeladen und machte mit seinem Schlagzeuger und dessen 11 jährigen Sohn besten Acid-Jazz, für mich völlig unerwartet an einem so abgeschiedenen Ort.



Später trafen wir uns alle im Mosquito dem Hard-Rock-Cafe von Samaipata. Zusammen mit dem Trompeter und einem anderen Freund machten wir abwechselnd fünf Stunden Musik, so dass alle mitsingen konnten und die Tische zum Tanzen beiseite geschoben wurden.

Ich habe Monkey-Fridge alle Ehre gemacht. Danke Lena für die schöne Zeichnung.

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