Sonntag, 3. Juni 2007
Cerro Churucella oder die Vermischung von Indioglauben und Christenriten
auszucker, 05:02h
Wanderung über der Stadt - Cerro Churuceia
Der eine von den beiden selbst bei Google-Earth gut erkennbaren Bergen an der Stadtgrenze von Sucre ist der Churuceia. Auf dem Berg steht eine Jesusfigur in deren Sockel eine Kapelle gebaut ist.
Durch einen Eukalyptuswald geht eine Steintreppe für Riesen gebaut und eine gepflasterte Strasse hoch zur Wallfahrtsstätte.
Von uns zu Hause geht man ca. eineinhalb Stunden bis zum Gipfel und überwindet dabei etwa 250 Höhenmeter.
Zu Ostern Freitagnachmittag und -nacht pilgern die Menschen auf den Berg und beten an der Kapelle.
Mit Bildern, Zigarretten, Schnaps und Rauchwerk werden die Toten geehrt und als wir oben waren, lagen von den Ehrungen noch einige Reste in und an der Kapelle.
Der ganze Innenraum riecht wie ein Kamin und ist nach unseren Maßstäben saudreckig,
auf den zweiten Blick fallen aber Räucherschalen in jeder Ecke und auf dem Boden des Raumes auf, in denen regelmäßig aktive Ritualpflege vollzogen wird.
Gelebte Relegiösität:
Ein Freund erzählte, dass ein Schäferstündchen egal mit wem in dieser Nacht auf dem Berg als nicht existend angesehen wird. Und so läßt sich auch die Beliebtheit des Bußganges auf den Berg besonders bei der jungen Bevölkerung erklären.
In letzter Zeit erinnert mich Helene immer mehr an meine Schwester, wie kommt das nur?
Puuh! Das war anstrengend, diesen ganzen, unebenen Weg hoch zu latschen. Naja, hoffe, das hat mich ein paar Kilo gekostet. Oben angekommen haben wir eine Familie beim Ausflug getroffen, die hatten einen süßen kleinen Hund dabei. Nachdem ich ihn gestreichelt hatte (natürlich erst nachdem ich gefragt hatte, Berlin wirkt immer noch nach) lief gleich der dreijährige Besitzer heran, um seinen Liebling schnell vor mir in Sicherheit zu bringen...Höhö...
Mir persönlich gehts zur Zeit eher weniger vital, vermute mal, ICH hab jetz die midlife crisis anstatt Papa (danke auch, Tina, für diesen netten Beitrag).
Der eine von den beiden selbst bei Google-Earth gut erkennbaren Bergen an der Stadtgrenze von Sucre ist der Churuceia. Auf dem Berg steht eine Jesusfigur in deren Sockel eine Kapelle gebaut ist.
Durch einen Eukalyptuswald geht eine Steintreppe für Riesen gebaut und eine gepflasterte Strasse hoch zur Wallfahrtsstätte.
Von uns zu Hause geht man ca. eineinhalb Stunden bis zum Gipfel und überwindet dabei etwa 250 Höhenmeter.
Zu Ostern Freitagnachmittag und -nacht pilgern die Menschen auf den Berg und beten an der Kapelle.
Mit Bildern, Zigarretten, Schnaps und Rauchwerk werden die Toten geehrt und als wir oben waren, lagen von den Ehrungen noch einige Reste in und an der Kapelle.
Der ganze Innenraum riecht wie ein Kamin und ist nach unseren Maßstäben saudreckig,
auf den zweiten Blick fallen aber Räucherschalen in jeder Ecke und auf dem Boden des Raumes auf, in denen regelmäßig aktive Ritualpflege vollzogen wird.
Gelebte Relegiösität:
Ein Freund erzählte, dass ein Schäferstündchen egal mit wem in dieser Nacht auf dem Berg als nicht existend angesehen wird. Und so läßt sich auch die Beliebtheit des Bußganges auf den Berg besonders bei der jungen Bevölkerung erklären.
In letzter Zeit erinnert mich Helene immer mehr an meine Schwester, wie kommt das nur?
Puuh! Das war anstrengend, diesen ganzen, unebenen Weg hoch zu latschen. Naja, hoffe, das hat mich ein paar Kilo gekostet. Oben angekommen haben wir eine Familie beim Ausflug getroffen, die hatten einen süßen kleinen Hund dabei. Nachdem ich ihn gestreichelt hatte (natürlich erst nachdem ich gefragt hatte, Berlin wirkt immer noch nach) lief gleich der dreijährige Besitzer heran, um seinen Liebling schnell vor mir in Sicherheit zu bringen...Höhö...
Mir persönlich gehts zur Zeit eher weniger vital, vermute mal, ICH hab jetz die midlife crisis anstatt Papa (danke auch, Tina, für diesen netten Beitrag).
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Donnerstag, 17. Mai 2007
Santa Cru'
auszucker, 06:14h
Helene und ich haben die letzte Woche frei gehabt, weil die schlechteren Schüler eine Woche Nachhilfe in der Schule hatten und die besseren ausschlafen durften.
Zack sind wir schnell nach Santa Cruz gereist und haben uns mit Lises Kollegen im Deutschen Colegio vergnügt. Unser Arbeitstier musste zuhause bleiben und schuften während die Princesa und König Osche schachspielend am Pool saßen (davon gibt es leider kein Foto, wir waren zu beschäftigt).
Aber Schoppen musste sein, und unter unserer Anwesenheit verformte sich der Klamottenladen in den Catwalk von Paris.
Am Abend mussten wir dann in die deutsche Botschaft (ne war doch bloß die Schule, sah aber aus wie eine Landesrepresentanz),
und haben ein Thetaerstück angesehen, über Jugendliche und ihre Probleme in und um Schule und ums Erwachsen werden.
In der Nacht kam uns an der Plaza ein Gefährt entgegen und Helene musste mich zurückhalten, weil ich unbedingt mitfahren wollte...
Ein fahrender Spielplatz für noch nicht ins Bett zu kriegende Kleinkinder.
Die Cruzenier haben Humor für Spielerei im Alltag, so sieht man an jeder Strassenecke eine anders verkleidete Telefonzelle.
Hier ein Exemplar bei dem die Signale von einem Vogel weitergerufen werden und wahrscheinlich von einem Elefantenrüssel irgendwo am anderen Ende der Stadt wieder aufgefangen werden.
Nur schwer kamen wir an dieser Auslage vorbei,
wir begnügten uns erst einmal mit leckerem Eis und am Montag mussten wir dann leider zu früh abreisen, da hatte der Laden noch nicht auf. Wir freuen uns schon auf das nächste mal in Santa Cruz.
An der Plaza soll es vor fünf Jahren noch freilebende Faultiere auf den Bäumen gegeben haben, wurde uns berichtet. Tja und wir Glückspilze haben am zweiten Tag eins herbeigewünscht und da saß es.
Hier könnte man eine Banda mieten die mit einem durch die Straßen geht wenn man was zu feiern hätte.
Wir zogen es vor einer Bluesband im Cafe Lorca zuzuhören während wir wieder Schach spielten (So Opa die Partie ist eröffnet; Bauer e-2 auf e-4).
Ich habe vergessen wie diese blühende Baumart heißt (Truchao oder so, Tina? Inkamütze?). Er ist jedenfalls in Santa Cruz eine Art Wappen und gern gesehen. Zur Zeit blühen sie in der ganzen Stadt.
Gegenüber auf einer unmöglich zu erreichende Verkehrsinsel saßen Indiomutter und Kind
(ich bin wie am "Triumphbogen" von Paris einfach über die achtspurige Strasse gegangen ohne den Verkehr zu beachten (André, wir erinnern uns!).
Wir waren am Sonntag im Mariposario, einer allinklusive Schmetterlingsfarm mit Orchideenwald,
Ponykutsche, Badebecken und Restaurant. Hier sind wir ca. 20 Meter über den Baumkronen des Regenwaldes
und unter uns erstreckt sich das Schmetterlingszelt
und die ganze schöne Welt.
Helene konnte sich nicht zurückhalten mit der hiesigen Tierwelt auf Kuschelkurs zu gehen.
-------
Also, zu diesem Thema muss ich natürlich jetz'n Statement abgeben, und für alle ungläubigen : nein, dieses Tier ist kein Kuscheltier, es is echt. Ein Prachtexemplar der Gattung Tarantel (Ätsch, Tina). Die Süsse war ganz weich und sauber (und auch ein nettes Ätsch an Hannuschka). Naja, in Santa Cruz wars cool, leider durfte ich die coolen Schuhe mit den Absätzen nich kaufen, aber sonst wars eigentlich ganz schön. Na dann, ich verzieh mich wieder. Ihre Expeditionsleiterin Helene.
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Sonntag, 29. April 2007
Eine Reise zum Stonehenge von Bolivien.
auszucker, 05:57h
In der letzten Woche war ich mit Ebo (unserem ehemaligen Herbergsvater und jetztigen Freund) in Samaipata kurz vor Santa Cruz. Ich hatte das erste mal alleine Ausgang und meine Mädels waren froh zum Frühstück endlich mal essen zu dürfen was sie wollten, ohne das Mami Onni rumnörgelt.
Samaipata ist sehr angenehm und abwechslungsreich. Das erste was ich dachte war "Western",
dann auch irgendwie "anderer Stern" wegen der
Pflanzen auf den Dächern
und in den Stromleitungen
(Christina, wieder ein Bild für Dich und danke für den Gruß von der Sharjah Biennial 8).
Samaipata ist echt eine Reise wert,
es ist wärmer als in Sucre und viel grüner. Ich hatte das Gefühl, dass in dem Dörfchen Samaipata insgesamt mehr Europäer leben als in der Stadt Sucre.
---------------
Montagmorgen bin ich mit dem Bus angekommen und nach kurzer Pause zur Ruine der vorinkaischen Kultstätte "El Fuerte" auf einem Berghügel in der Nähe von Samaipata aufgebrochen.
Der Sandstein wurde behauen mit labyrinthischen Mustern und Tiersymbolen.
Heute verwaschen zunehmend die alten Spuren. In den fünziger Jahren hatte ein deutscher Forscher
(nicht ich)
den Moosbewuchs abgetragen und seit dem ist das UNESCO Weltkulturerbe der Witterung preisgegeben...
Vor solchen alten Spuren menschlichen Wirkens stehe ich immer und stelle mir vor wie die Menschen früher hier gelebt haben. Ein bischen Kopfkino. Später haben die Inkas hier gebaut und selbst die Spanier waren hier und nutzten die Anlagen.
Wer sieht den Inka mit Kappe?
Ich liebe es wenn sich die Natur menschengeschaffenes wieder einverleibt.
Netter Hinweis, oder?
(Noch ein Bild für Christina)
--------------
Dienstag sind Ebo und ich mit dem sehr netten Reiseführer Frank (Roadrunners)
und Patchworkvater von zwei Familien in den subtropischen Bergregenwald des Amboroparks gegangen.
Dort gibt es
Riesenfarne,
Lianen, Pumas (haben wir zum Glück leider nicht gesehen),
tolle Ausblicke und seltsame Nacktschnecken
die aussehen wie Zungen und deshalb hier auch (Lengua) genannt werden.
Ebo konnte seiner Kreativität kaum Einhalt gebieten und baute ein surreales Gipfelkreuz
bevor er Zeit für unsere gemeinsame Vesper hatte.
Frank hatte in den letzten sieben Jahren diese Tour einige tausend Male gemacht,
(der Teufelszahn)
dementsprechend auch sein gesteigertes Interesse am historischen Gipfelfoto.
Auf dem Dach vom Jeep bin ich dann nach Hause gefahren, schöner Ausblick,
schöne Luft und zur Dämmerung die Rufe von hunderten Papageien die sich ihren Schlafplatz suchten.
--------------
Am Mittwoch bin ich gleich wieder mit Frank auf Tour gegangen, diesmal mit sechs jungen Israelis auf Volcano-Tour. Gibt hier zwar keine Vulkane, heißt aber trotzdem so, wegen
Sandsteinfelsabbruchgeräuschen (dieses Wort wurde eben das erste Mal auf der Welt geschrieben), die von der Bevölkerung als Vulkanausbrüche gedeutet wurden (so eine der vielen Legenden um den Namen Volcanos).
In der traumhaften Lagune am Beginn unserer Wanderung lebt ein kurzgehaltener Golfplatz und ein Hotel "Außer Betrieb" (ein Paradies für meinen Freund K. B. Schmidt aus der Philharmonie).
Im Steppengras trat Frank fast auf eine Schlange,
sie zischelte so durch unsere Gruppe und war grün. Er sagt ausnahmslos alle!!! grünen Schlangen, die man in Bolivien finden kann wären ungiftig. Zum Glück zischte gleich darauf noch eine schwarze durch unsere Beine, so daß alle ein wenig zu Schlottern begannen.
Hier ein Suchbild für alle Naturfreunde (wer zuerst schreibt oder anruft was zu sehen ist bekommt eine echte "Inkamütze" zugeschickt).
Dabei fällt mir ein, wer es nicht schafft oder keine Lust hat sich auf dem Blog generel zu irgendeinem Thema öffentlich zu äußern, kann uns natürlich per Mail seine ausschweifenden Kommentare zukommen lassen, wir freuen uns über jeden Kontakt und verstehen, wenn es private, nichtöffentliche Beifallsbekundungen gibt, die nur für unsere Augen und Ohren bestimmt sind.
Lebensgemeinschaft in groß und klein
Termiten
Die Nesseln dieser Raupe brennen auf der Haut!!!
Am Schluß der Wanderung sind wir in einen warmen Urwaldbergfluß gesprungen
und an Zuckerrohrfeldern
vorbei zum Ausgangsort zurückgekehrt.
-----------------
Am Donnerstag, dem Tag meiner Abreise, sind Ebo und ich noch zu den Wasserfällen von Cueva gewandert.
Das sind drei verschieden hohe Wasserfälle die nah beieinander liegen und zu Fuß gut zu erreichen sind.
Wäre Karl May in Bolivien geboren, sie hätten Winnetou hier gedreht.
Am Abend stieg ich wieder in den Nachtbus und hatte einen sehr netten Sucreenser neben mir sitzen, der seit sieben Jahren auf Teneriffa lebt und jetzt das erste Mal wieder nach Sucre auf Besuch kommt (er war ganz gespannt was seine Mutter und seine Geschwister für Augen machen würden, das kann ich mir vorstellen).
Freitagmorgen kam ich noch rechtzeitig in Sucre an, um meine Mädels in die Schule zu schicken.
Samaipata ist sehr angenehm und abwechslungsreich. Das erste was ich dachte war "Western",
dann auch irgendwie "anderer Stern" wegen der
Pflanzen auf den Dächern
und in den Stromleitungen
(Christina, wieder ein Bild für Dich und danke für den Gruß von der Sharjah Biennial 8).
Samaipata ist echt eine Reise wert,
es ist wärmer als in Sucre und viel grüner. Ich hatte das Gefühl, dass in dem Dörfchen Samaipata insgesamt mehr Europäer leben als in der Stadt Sucre.
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Montagmorgen bin ich mit dem Bus angekommen und nach kurzer Pause zur Ruine der vorinkaischen Kultstätte "El Fuerte" auf einem Berghügel in der Nähe von Samaipata aufgebrochen.
Der Sandstein wurde behauen mit labyrinthischen Mustern und Tiersymbolen.
Heute verwaschen zunehmend die alten Spuren. In den fünziger Jahren hatte ein deutscher Forscher
(nicht ich)
den Moosbewuchs abgetragen und seit dem ist das UNESCO Weltkulturerbe der Witterung preisgegeben...
Vor solchen alten Spuren menschlichen Wirkens stehe ich immer und stelle mir vor wie die Menschen früher hier gelebt haben. Ein bischen Kopfkino. Später haben die Inkas hier gebaut und selbst die Spanier waren hier und nutzten die Anlagen.
Wer sieht den Inka mit Kappe?
Ich liebe es wenn sich die Natur menschengeschaffenes wieder einverleibt.
Netter Hinweis, oder?
(Noch ein Bild für Christina)
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Dienstag sind Ebo und ich mit dem sehr netten Reiseführer Frank (Roadrunners)
und Patchworkvater von zwei Familien in den subtropischen Bergregenwald des Amboroparks gegangen.
Dort gibt es
Riesenfarne,
Lianen, Pumas (haben wir zum Glück leider nicht gesehen),
tolle Ausblicke und seltsame Nacktschnecken
die aussehen wie Zungen und deshalb hier auch (Lengua) genannt werden.
Ebo konnte seiner Kreativität kaum Einhalt gebieten und baute ein surreales Gipfelkreuz
bevor er Zeit für unsere gemeinsame Vesper hatte.
Frank hatte in den letzten sieben Jahren diese Tour einige tausend Male gemacht,
(der Teufelszahn)
dementsprechend auch sein gesteigertes Interesse am historischen Gipfelfoto.
Auf dem Dach vom Jeep bin ich dann nach Hause gefahren, schöner Ausblick,
schöne Luft und zur Dämmerung die Rufe von hunderten Papageien die sich ihren Schlafplatz suchten.
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Am Mittwoch bin ich gleich wieder mit Frank auf Tour gegangen, diesmal mit sechs jungen Israelis auf Volcano-Tour. Gibt hier zwar keine Vulkane, heißt aber trotzdem so, wegen
Sandsteinfelsabbruchgeräuschen (dieses Wort wurde eben das erste Mal auf der Welt geschrieben), die von der Bevölkerung als Vulkanausbrüche gedeutet wurden (so eine der vielen Legenden um den Namen Volcanos).
In der traumhaften Lagune am Beginn unserer Wanderung lebt ein kurzgehaltener Golfplatz und ein Hotel "Außer Betrieb" (ein Paradies für meinen Freund K. B. Schmidt aus der Philharmonie).
Im Steppengras trat Frank fast auf eine Schlange,
sie zischelte so durch unsere Gruppe und war grün. Er sagt ausnahmslos alle!!! grünen Schlangen, die man in Bolivien finden kann wären ungiftig. Zum Glück zischte gleich darauf noch eine schwarze durch unsere Beine, so daß alle ein wenig zu Schlottern begannen.
Hier ein Suchbild für alle Naturfreunde (wer zuerst schreibt oder anruft was zu sehen ist bekommt eine echte "Inkamütze" zugeschickt).
Dabei fällt mir ein, wer es nicht schafft oder keine Lust hat sich auf dem Blog generel zu irgendeinem Thema öffentlich zu äußern, kann uns natürlich per Mail seine ausschweifenden Kommentare zukommen lassen, wir freuen uns über jeden Kontakt und verstehen, wenn es private, nichtöffentliche Beifallsbekundungen gibt, die nur für unsere Augen und Ohren bestimmt sind.
Lebensgemeinschaft in groß und klein
Termiten
Die Nesseln dieser Raupe brennen auf der Haut!!!
Am Schluß der Wanderung sind wir in einen warmen Urwaldbergfluß gesprungen
und an Zuckerrohrfeldern
vorbei zum Ausgangsort zurückgekehrt.
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Am Donnerstag, dem Tag meiner Abreise, sind Ebo und ich noch zu den Wasserfällen von Cueva gewandert.
Das sind drei verschieden hohe Wasserfälle die nah beieinander liegen und zu Fuß gut zu erreichen sind.
Wäre Karl May in Bolivien geboren, sie hätten Winnetou hier gedreht.
Am Abend stieg ich wieder in den Nachtbus und hatte einen sehr netten Sucreenser neben mir sitzen, der seit sieben Jahren auf Teneriffa lebt und jetzt das erste Mal wieder nach Sucre auf Besuch kommt (er war ganz gespannt was seine Mutter und seine Geschwister für Augen machen würden, das kann ich mir vorstellen).
Freitagmorgen kam ich noch rechtzeitig in Sucre an, um meine Mädels in die Schule zu schicken.
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Freitag, 23. März 2007
Tarabuco- Sie und Er und Erntedank
auszucker, 16:41h
Pujllay (ich dachte immer das wird Puchlai gesprochen, ne... wird aber Puichljai ausgesprochen, oder so) ist eine Mischung aus Erntedankfest, Karneval, Schützenfest und jetzt auch politischer Veranstaltung, mit traditionellen Kostümen und Musik in Tarabuco (60 Km von Sucre entfernt).
Nach einer gemütlichen Fahrt im japanischen Kleinbus:
Ankunft am alten Bahnhof von Tarabuco (die Bahnstrecke ist stillgelegt, wer sich erinnert, es ist die selbe wie bei unseremAusflug mit den Schafen)
bolivianischer Modernismus: der alter Bahnhof ist heute Rinderstall
LKW mit Festgemeinde inklusive selbstgebautem Riesenlama
Die einzelnen Gemeinden (Comunidad) kommen zur Messe und gehen dann durch die Engen Gassen über die Plaza, wo eine Jury sie bewertet,
zum Festplatz.
La misa (auch hier darf eine wohlproportionierte Anlage nicht fehlen). Die Karnevalszüge werden gesegnet und ihnen werden noch mal eindringlich Ausschweifungen wie Alkohol, Sex, Fluchen ausgeredet (hat aber nicht geholfen).
Als die Messe begonnen hatte und wir schon Richtung Plaza gingen kamen erst viele der Festgemeinden, naja
sie hatten ja immerhin schon gestern zu feiern begonnen.
Anzumerken ist, daß diese bestimmten Kostüme den Conquistadoren nachempfunden sind. Die Kappe
der spanischen Reiter, der Schulterschutz und sehr ausgeprägt die Sporen, die auch deutlich zum rhythmischen
stampfenden Klangerlebnis beigetragen haben.
Die Stulpen sollten woll die Stiefelschäfte darstellen.
Durch die engen Gassen, stampfender Rhythmus. Irgendwann hat die Polizei Nichtkarnevalisten nicht mehr durchgelassen,
weil es zu eng war.
Das LLama kommt (Jama gesprochen). Es konnte die Ohren anlegen, mit dem Kopf schütteln und wurde auf einer Stallkonstruktion durch die Gassen gezogen.
Als das Lama kam mussten die Marktleute ihre Regen- und Sonnenplanen mit Stecken nach oben drücken, wir haben ordentlich geholfen.
Doof war nur das der Zug immer wieder zum Stillstand kam, weil die Jury auf dem Hauptplatz nicht so schnell bewerten konnte und unsere Arme langsam matt wurden.
Vom Festplatz zur Plaza drängen in beide Richtungen die Feiernden an den chicherias vorbei (Bierkneipen).
Beworben werden diese mit den roten Sternen, auf einem stand sirveza, die hiesige Version der Rechtschreibung von cerveza.
Ein Karussel, handbetrieben, siehe Frau in blau mit Zopf gibt Anschwung. Und geht auch super.
Pujllay Festplatz mit gut sichtbarer Erntedanksäule an der noch Gaben kletternd befestigt werden.
Ist sie jetzt verheiratet oder eben noch nicht, man kann es an dem Kopfschmuck erkennen, habs aber vergessen.
Mister take a photograph! Neugierige Jungs auf der Tribune neben uns wollten gerne fotografiert werden.
Als ich ihnen das Foto auf dem kleinen Display gezeigt habe, lachten sie über sich.
Hoher Besuch war für 16:00 angekündigt. An der Plaza wurde per Lautsprecher die Rede des Presidenten aus Santa Cruz live übertragen
und danach wollte er nach Tarabuco kommen (per Bus immerhin ca. 16 Stunden Fahrzeit).
Warten auf Ebo.
Und da ist der große Augenblick. Schon um 14:00 (irgendwie nicht bolivianisch zu früh zu kommen).
Ebo hat von Chavez einen Militärhubschrauber (Fuerza Aerea Venezolana) geschenkt bekommen, nachdem er mit einem anderen
fast abgestürzt wäre und die weiße Limosine zu lange von einer Veranstaltung zur nächsten gebraucht hat.
Das Dorfkomitee begrüßte ihn, er in Anzug aber leger, und sie verschwanden mit ihm für 5 Minuten hinter dem Hubschrauber und keiner wusste was passiert.
Als sie wieder hervorkamen war Ebo verschwunden, das heißt kurze Zeit später erkannten wir einen gutgelaunten Tarabuceñero mit Ebos Gesicht.
Sie hatten ihn traditionell eingekleidet.
El Presidente winkt in Tarabuceña Tracht, Das Bad in der Menge.
Wobei sich gut die Hälfte der Festgemeinschaft mehr für den Helikopter anstatt für Ebo und seine Rede interessierte.
Sieht man hier nicht so häufig.
Nach der Kundgebung ohne Verstärkung (die war hin) und Tanz mit Lama um die Erntedanksäule kam Ebo durch eine Menschengasse
zurück zum Hubschrauber.
U N D___J E T Z T___D A S___H I S T O R I S C H E___F O T O ! ! !
El Presidente con La Presidenta.
Später wird es dann wahrscheinlich heißen: "Wer ist den dieser mopsige Faschingsclown neben der einzigartig berühmten "Grand Dame" Helen F."
Bis dahin vergehen noch ein paar Tage.
Nach einer gemütlichen Fahrt im japanischen Kleinbus:
Ankunft am alten Bahnhof von Tarabuco (die Bahnstrecke ist stillgelegt, wer sich erinnert, es ist die selbe wie bei unseremAusflug mit den Schafen)
bolivianischer Modernismus: der alter Bahnhof ist heute Rinderstall
LKW mit Festgemeinde inklusive selbstgebautem Riesenlama
Die einzelnen Gemeinden (Comunidad) kommen zur Messe und gehen dann durch die Engen Gassen über die Plaza, wo eine Jury sie bewertet,
zum Festplatz.
La misa (auch hier darf eine wohlproportionierte Anlage nicht fehlen). Die Karnevalszüge werden gesegnet und ihnen werden noch mal eindringlich Ausschweifungen wie Alkohol, Sex, Fluchen ausgeredet (hat aber nicht geholfen).
Als die Messe begonnen hatte und wir schon Richtung Plaza gingen kamen erst viele der Festgemeinden, naja
sie hatten ja immerhin schon gestern zu feiern begonnen.
Anzumerken ist, daß diese bestimmten Kostüme den Conquistadoren nachempfunden sind. Die Kappe
der spanischen Reiter, der Schulterschutz und sehr ausgeprägt die Sporen, die auch deutlich zum rhythmischen
stampfenden Klangerlebnis beigetragen haben.
Die Stulpen sollten woll die Stiefelschäfte darstellen.
Durch die engen Gassen, stampfender Rhythmus. Irgendwann hat die Polizei Nichtkarnevalisten nicht mehr durchgelassen,
weil es zu eng war.
Das LLama kommt (Jama gesprochen). Es konnte die Ohren anlegen, mit dem Kopf schütteln und wurde auf einer Stallkonstruktion durch die Gassen gezogen.
Als das Lama kam mussten die Marktleute ihre Regen- und Sonnenplanen mit Stecken nach oben drücken, wir haben ordentlich geholfen.
Doof war nur das der Zug immer wieder zum Stillstand kam, weil die Jury auf dem Hauptplatz nicht so schnell bewerten konnte und unsere Arme langsam matt wurden.
Vom Festplatz zur Plaza drängen in beide Richtungen die Feiernden an den chicherias vorbei (Bierkneipen).
Beworben werden diese mit den roten Sternen, auf einem stand sirveza, die hiesige Version der Rechtschreibung von cerveza.
Ein Karussel, handbetrieben, siehe Frau in blau mit Zopf gibt Anschwung. Und geht auch super.
Pujllay Festplatz mit gut sichtbarer Erntedanksäule an der noch Gaben kletternd befestigt werden.
Ist sie jetzt verheiratet oder eben noch nicht, man kann es an dem Kopfschmuck erkennen, habs aber vergessen.
Mister take a photograph! Neugierige Jungs auf der Tribune neben uns wollten gerne fotografiert werden.
Als ich ihnen das Foto auf dem kleinen Display gezeigt habe, lachten sie über sich.
Hoher Besuch war für 16:00 angekündigt. An der Plaza wurde per Lautsprecher die Rede des Presidenten aus Santa Cruz live übertragen
und danach wollte er nach Tarabuco kommen (per Bus immerhin ca. 16 Stunden Fahrzeit).
Warten auf Ebo.
Und da ist der große Augenblick. Schon um 14:00 (irgendwie nicht bolivianisch zu früh zu kommen).
Ebo hat von Chavez einen Militärhubschrauber (Fuerza Aerea Venezolana) geschenkt bekommen, nachdem er mit einem anderen
fast abgestürzt wäre und die weiße Limosine zu lange von einer Veranstaltung zur nächsten gebraucht hat.
Das Dorfkomitee begrüßte ihn, er in Anzug aber leger, und sie verschwanden mit ihm für 5 Minuten hinter dem Hubschrauber und keiner wusste was passiert.
Als sie wieder hervorkamen war Ebo verschwunden, das heißt kurze Zeit später erkannten wir einen gutgelaunten Tarabuceñero mit Ebos Gesicht.
Sie hatten ihn traditionell eingekleidet.
El Presidente winkt in Tarabuceña Tracht, Das Bad in der Menge.
Wobei sich gut die Hälfte der Festgemeinschaft mehr für den Helikopter anstatt für Ebo und seine Rede interessierte.
Sieht man hier nicht so häufig.
Nach der Kundgebung ohne Verstärkung (die war hin) und Tanz mit Lama um die Erntedanksäule kam Ebo durch eine Menschengasse
zurück zum Hubschrauber.
U N D___J E T Z T___D A S___H I S T O R I S C H E___F O T O ! ! !
El Presidente con La Presidenta.
Später wird es dann wahrscheinlich heißen: "Wer ist den dieser mopsige Faschingsclown neben der einzigartig berühmten "Grand Dame" Helen F."
Bis dahin vergehen noch ein paar Tage.
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Donnerstag, 1. März 2007
Neue Freunde und Wild West
auszucker, 02:08h
Ihr Lieben da draußen,
einige von euch denken vielleicht: wenn sie sich nicht melden geht`s ihnen bestimmt gut... Aber die Telefonierer unter euch haben schon vernommen, warum wir so lange keine aktuellen Neuigkeiten veröffentlichen konnten. Nachdem Helene sich erholt hat, hat sich nämlich auch Onni nicht mit der kaltblütigen europäischen Angina, wohl aber mit der freundlichen südamerikanischen Salmonella amüsiert. Und da Helene und ich "voll auf Schule" waren, blieb uns keine Zeit für "Presse". (Inzwischen war auch Helene nochmal drei Tage krank - nur ich komm irgendwie nicht dazu, mal die Füße hoch zu legen...)
Jetzt aber:
Helene, Onni und Ebo haben am Samstag (27.01.) einen Ausflug aufs Land unternommen.
Mit dem Mikro (Kleinbus) bis zur Gasstation, von dort zu Fuß an einer Rinderranch vorbei
bis zu den alten verlassenen Bahnschienen neben der Gas-Pipeline.
Und schon hatten wir das erste Problem,
"Die glorreichen Acht" (oder "Die 8 Samurai" wären wir in Japan, ein Gruß an alle Kurusawa-Freunde) standen unverrückbar vor uns und forderten ihren Wegezoll.
Nach einem harten aber fairen Kampf setzten wir unseren Weg fort, mit ein paar Hammelhaxen mehr in unseren Rucksäcken.
Wir schickten unseren jungen Scout voran um die Lage einzuschätzen.
Und er...äh sie zeigte uns den Weg am Abgrund lang.
Nach Tagen, wir hatten kaum Wasser und kein Brot mehr, kamen wir in ein Gebiet mit Kakteen und stillten unseren Durst an deren abgeschlagenen Trieben.
An der Grenze angekommen wartete schon der Sheriff auf uns und führte uns mit seinen Kumpanen wieder zurück in den Knast nach SugarTownHillValley.
einige von euch denken vielleicht: wenn sie sich nicht melden geht`s ihnen bestimmt gut... Aber die Telefonierer unter euch haben schon vernommen, warum wir so lange keine aktuellen Neuigkeiten veröffentlichen konnten. Nachdem Helene sich erholt hat, hat sich nämlich auch Onni nicht mit der kaltblütigen europäischen Angina, wohl aber mit der freundlichen südamerikanischen Salmonella amüsiert. Und da Helene und ich "voll auf Schule" waren, blieb uns keine Zeit für "Presse". (Inzwischen war auch Helene nochmal drei Tage krank - nur ich komm irgendwie nicht dazu, mal die Füße hoch zu legen...)
Jetzt aber:
Helene, Onni und Ebo haben am Samstag (27.01.) einen Ausflug aufs Land unternommen.
Mit dem Mikro (Kleinbus) bis zur Gasstation, von dort zu Fuß an einer Rinderranch vorbei
bis zu den alten verlassenen Bahnschienen neben der Gas-Pipeline.
Und schon hatten wir das erste Problem,
"Die glorreichen Acht" (oder "Die 8 Samurai" wären wir in Japan, ein Gruß an alle Kurusawa-Freunde) standen unverrückbar vor uns und forderten ihren Wegezoll.
Nach einem harten aber fairen Kampf setzten wir unseren Weg fort, mit ein paar Hammelhaxen mehr in unseren Rucksäcken.
Wir schickten unseren jungen Scout voran um die Lage einzuschätzen.
Und er...äh sie zeigte uns den Weg am Abgrund lang.
Nach Tagen, wir hatten kaum Wasser und kein Brot mehr, kamen wir in ein Gebiet mit Kakteen und stillten unseren Durst an deren abgeschlagenen Trieben.
An der Grenze angekommen wartete schon der Sheriff auf uns und führte uns mit seinen Kumpanen wieder zurück in den Knast nach SugarTownHillValley.
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